So klappt die Kündigung deiner Sterbegeldversicherung
Tipps & Tricks, wie du aus deinem Vertrag herauskommst!
- Ist die Sterbegeldversicherung notwendig oder kann man sie kündigen?
- Was leistet eine Sterbegeldversicherung und wer bietet sie an?
- Kritik an der Sterbegeldversicherung
- Alternativen zur Sterbegeldversicherung
- Die Sterbegeldversicherung kündigen
- Zusammenfassung: Wichtige Fakten zur Sterbegeldversicherung und zu deren Kündigung auf einen Blick
Ist die Sterbegeldversicherung notwendig oder kann man sie kündigen?
Was leistet eine Sterbegeldversicherung und wer bietet sie an?
- fast allen Versicherungsgesellschaften meistens im Rahmen von Lebensversicherungen mit Leistungen im Todesfall
- von Sterbekassen häufig in Zusammenarbeit mit Krankenkassen
Der Abschluss ist in der Regel sehr unkompliziert, da im Vergleich zu vielen Lebensversicherungen keine Gesundheitsprüfung notwendig ist. Abhängig vom Versicherer und vom individuellen Vertrag deckt eine Sterbegeldversicherung meistens folgendes ab:
- Kosten für den Sarg, dessen Ausstattung, die Einsargung und die Überführung des Verstorbenen an den Ort der Beerdigung
- Kosten für Inserate und Traueranzeigen
- Kosten für die Trauerfeier
- Kosten für den Grabstein, Trauerkränze und die erste Bepflanzung des Grabs
- Gebühren für die Sterbeurkunde
- Gebühren für den Friedhof
Kritik an der Sterbegeldversicherung
Hinweis: Trotz der Kritiken kann eine Sterbegeldversicherung für manche Menschen auch weitere Vorteile neben den Versicherungsleistungen haben. Nach § 90 SGB XII (Siebentes Sozialgesetzbuch) wird die Versicherungssumme nicht als anrechenbares Vermögen angerechnet, wenn der Versicherungsnehmer Sozialleistungen bezieht. Sieht der Vertrag die Auszahlung des Sterbegelds erst mit dem Tod des Versicherten vor, übernehmen das Jobcenter oder das Sozialamt unter Umständen sogar die laufenden Beiträge für die Versicherung als Mehrbedarfsleistung.
Alternativen zur Sterbegeldversicherung
- Unfallversicherung
- Kapitallebensversicherung
- Risikolebensversicherung
Auch die Leistungen von kapitalbildenden Lebensversicherungen oder eigene Ersparnisse beziehungsweise Anlagen in Fonds, auf Tagesgeld- oder Festgeldkonten, Sparbüchern und in Wertpapieren können für die Zahlung der Bestattungskosten hilfreich sein.
Hinweis: War ein Verstorbener mittellos, müssen in der Regel die Erben die Kosten für die Bestattung übernehmen. Geregelt wird dies in § 1968 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch). Die anfallenden Kosten können in diesem Fall von der Einkommenssteuer als außergewöhnliche Belastung für das Jahr, in dem sie gezahlt wurden, geltend gemacht werden. Tritt der Staat als Erbe gemäß § 1936 BGB ein, weil zum Beispiel kein Ehegatte, Lebenspartner oder sonstiger Verwandter das Erbe antritt oder ausschlägt, müssen auch die Bestattungskosten von diesem übernommen werden.
Für bestimmte Personenkreise ist eine Sterbegeldversicherung sogar komplett überflüssig, beispielsweise für:
- Mitarbeiter im öffentlichen Dienst, deren Hinterbliebene bis zu drei Monatsgehälter als Beihilfe erhalten können
- anspruchsberechtigte Personen, deren Hinterbliebene vom Versorgungsamt für Kriegsschäden Zahlungen erwarten können
Außerdem können durch die gesetzliche Rentenversicherung Beihilfen in Höhe von bis zu drei Monatsrenten für Hinterbliebene gezahlt werden, wenn der Verstorbene im Bezug der gesetzlichen Rente stand. Sofern der Todesfall durch eine anerkannte Berufskrankheit oder in Folge eines Arbeitsunfalls eingetreten ist, werden zudem durch die gesetzliche Unfallversicherung Leistungen gewährt.
Die Sterbegeldversicherung kündigen
Tipp: Möchtest du den Versicherungsvertrag kündigen, weil dir die monatlichen Beiträge zu hoch sind, ist es besser, eine vorübergehende Beitragsfreistellung in Erwägung zu ziehen. Du verlierst dann die bisher gezahlten Beiträge nicht, aber die zu erwartende und am Ende ausgezahlte Versicherungssumme wird geringer. Nimm dazu Kontakt mit deinem Versicherer auf.
Willst du die Sterbegeldversicherung dennoch kündigen, musst du folgende Aspekte beachten:
- die ordentliche Kündigung ist in der Regel zum Ende jeder Versicherungsperiode möglich, das heißt beispielsweise bei jährlicher Zahlweise immer zum Zeitpunkt der Zahlung des Versicherungsbeitrags
- bei der Kündigung muss eine Kündigungsfrist beachtet werden, die vom Vertrag oder den AGB des Anbieters abhängt und zwischen einem bis drei Monaten betragen kann
- unter bestimmten Umständen ist die außerordentliche Kündigung der Sterbegeldversicherung aus wichtigem Grund gemäß § 314 BGB bei Vertragsverletzungen möglich
- das Versicherungsvertragsgesetz (VVG) sieht zudem in § 40 die außerordentliche Kündigung bei einer Prämienerhöhung und in § 92 nach einem Versicherungsfall vor, wobei der letztere Fall keinen Sinn machen dürfte, da ja die Leistungen ausgezahlt werden
Die Kündigung der Sterbegeldversicherung muss schriftlich erfolgen und sollte neben den persönlichen Angaben, wie Namen und Adresse, auch die Versicherungsnummer und den Kündigungstermin tragen. Der Versand ist per Fax, E-Mail oder Brief möglich. Aufgrund der besseren Beweisbarkeit im Streitfall empfiehlt sich der Versand per Einschreiben mit Rückschein.
Zusammenfassung: Wichtige Fakten zur Sterbegeldversicherung und zu deren Kündigung auf einen Blick
- Eine Sterbegeldversicherung übernimmt Kosten, die im Fall eines Todes für die Bestattung und Gebühren entstehen.
- Es gibt Personengruppen, die bereits auf andere Weise für die Bestattungskosten abgesichert sind und daher keine Sterbegeldversicherung benötigen.
- Die Sterbegeldversicherung steht in der Kritik von Verbraucherschützern, die vor allem für ältere Versicherungsnehmer eher Nachteile sehen.
- Die Kündigung einer Sterbegeldversicherung ist meistens zum Ende einer Versicherungsperiode unter Einhaltung einer Kündigungsfrist schriftlich möglich.
- Da bei der Kündigung der Sterbegeldversicherung nur der Rückkaufswert ausgezahlt wird, ist sie nicht ratsam, sondern besser ist eine Beitragsrückstellung.