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21.12.2024 Lebensversicherung GmbH Musterstraße 123 12345 Musterstadt hiermit kündige ich meinen Vertrag fristgerecht, hilfsweise zum nächstmöglichen Zeitpunkt. Bitte senden Sie mir eine schriftliche Bestätigung der Kündigung unter Angabe des Beendigungszeitpunktes zu. Sofern Ihnen für den betreffenden Vertrag eine Einzugsermächtigung vorliegt, widerrufe ich diese zum Ablauf des Vertrages. Jegliche Form der Kontaktaufnahme Ihrerseits zum Zweck der Rückwerbung ist nicht erwünscht und ich bitte freundlich darum, davon abzusehen. Sehr geehrte Damen und Herren, Kündigung Max Musterman
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Lebensversicherung kündigen? Das will gut überlegt sein!

Die Deutschen lieben (Lebens-)Versicherungen, um fürs Alter vorzusorgen. Laut des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) gab es im Jahr 2019 87,1 Millionen Verträge bei Lebensversicherungsunternehmen, Pensionskassen und Pensionsfonds. Immer wieder jedoch hadern Versicherte mit ihrer Police. Kommst auch du hin und wieder ins Grübeln, ob sich die Aufwendungen lohnen oder brauchst das Geld an anderer Stelle? Die anhaltende Niedrigzinspolitik und sinkende Renditen sorgen dafür, dass Versicherungsnehmer zunehmend über eine Kündigung ihrer Lebensversicherung nachdenken. Aber das sollte stets der letzte Schritt sein, sonst drohen finanzielle Verluste.

So funktionieren Lebensversicherungen

Bei Lebensversicherungen handelt es sich um sogenannte Personenversicherungen. Diese werden entweder nach einem gewissen Zeitraum oder bei Ableben der versicherten Person als einmaliger Kapitalbetrag oder als laufende Rentenzahlung ausgezahlt.

Diese drei Arten an Lebensversicherungen gibt es:

Risikolebensversicherung: Besonders dann, wenn Hinterbliebene wie Familie, Kinder oder Geschäftspartner nach dem Tod des Versicherten Unterstützung erhalten sollen, um nicht in eine finanzielle Krise zu stürzen, kann diese Variante der Lebensversicherung sinnvoll sein – also etwa, wenn du der Hauptverdiener bist oder du einen Baukredit hast. Du zahlst über einen festgelegten Zeitraum monatliche, halbjährliche oder jährliche Beiträge. Solltest du den Ablauf der Ver­sicherungs­lauf­zeit erleben, dann wird kein Geld ausgezahlt. Die Beiträge sind relativ niedrig, hängen aber davon ab, wie gesund du bist, ob du rauchst, an Übergewicht leidest oder gerne riskanten Sport betreibst.

Kapitallebensversicherung: Bei dieser Lebensversicherung zahlst du dem Versicherer zusätzlich zum Monatsbeitrag einen Sparanteil, der wiederum risikoarm am Kapitalmarkt investiert wird. Dabei wird vom Versicherungsunternehmen ein Garantiezins versprochen. Diese Variante ermöglicht auch im Erlebensfall eine Leistung. Sie besteht aus der garantierten Versicherungssumme und Überschüssen. Du hast die Möglichkeit, dich zwischen der Auszahlung einer einmaligen Summe oder einer lebenslangen Rente zu entscheiden. Im Todesfall wird die Leistung wie bei der Risikolebensversicherung an die Hinterbliebenen ausgezahlt. 

Fonds­gebundene Lebensversicherung: Ähnlich wie bei der Kapitallebensversicherung werden bei dieser Variante vom Versicherer Sparbeiträge investiert – hier allerdings in risikoreichere Aktienfonds. Höhere Renditen können dir somit theoretisch winken. Die zusätzlichen Kosten wie für Verwaltung und Abschluss sind jedoch recht hoch.

Wie kann ich meine Lebensversicherung kündigen?

Das Kündigen einer Lebensversicherung will gut überlegt sein. Meistens ist es nämlich mit großen Verlusten verbunden. Wie viel deine Versicherung zum aktuellen Zeitpunkt wert ist, siehst du in der so genannten Standmitteilung anhand des Rückkaufswertes. Er zeigt dir, wie viel Geld du bei einer Kündigung ausgezahlt bekommen würdest und berücksichtigt das bis dato effektiv gebildete Kapital deinem Versicherungsvertrag – Abschlusskosten, Vermittlerprovisionen oder Prämien werden nicht rückerstattet. 

Im Netz finden sich zahlreiche Online-Rechner, die dir anzeigen, wie viel Geld dir bei deiner Lebensversicherung im Moment zusteht bzw. wie hoch der Rückkaufwert ist.

Achtung: Bei einer klassischen Risikolebensversicherung sparst du keine Beträge an. Es wird dir also auch nichts ausbezahlt.

Bei den meisten Verträgen liegen die Kündigungsfristen bei einem Monat zum Ende des Zahlungsabschnitts. Sieh am besten in den Vertragsunterlagen nach und frage deinen Versicherer. Kündige am besten schriftlich mit Einschreiben. So hast du gleich einen Nachweis, dass die Kündigung auch wirklich den Empfänger erreicht.

Diese Informationen sind bei der Kündigung wichtig:

  • Dein Name und deine Anschrift
  • Deine Versicherungsnummer
  • Den Kündigungstermin
  • Die Bitte um eine Kündigungsbestätigung
  • Deine Bankverbindung, auf die der Rückkaufswert eingehen soll

Unterschiede bei den Abschlüssen

Je nachdem, wann du deine Lebensversicherung abgeschlossen hast, wirst du mit unterschiedlichen Abwicklungen konfrontiert. Hast du einen schon lange laufenden Vertrag mit einem guten Garantiezins, so solltest du die Lebensversicherung nicht kündigen und eher andere Alternativen erwägen. Ist der Vertrag von nach 2005, musst du etwaige Gewinne versteuern. 

Über die Kündigung aktuell geschlossener Verträge, die erst wenige Monate oder Jahre alt sind, kannst du hingegen eher nachdenken, um einen Teil der Abschlussprovision zu vermeiden. Diese wird nämlich in der Regel über die ersten fünf Jahre verteilt. Im Umkehrschluss bedeutet das wiederum, dass Lebensversicherungen in den ersten Jahren am teuersten sind. 

Diese Alternativen gibt es zur Kündigung

Da eine Kündigung in der Regel die verlustreichste Option ist, gibt es einige interessante Möglichkeiten, wie du dir auch ohne Beenden des Vertrags Kapital verschaffen kannst.

Beitragsfrei stellen

Vorübergehend – etwa bei kurzfristigen finanziellen Engpässen – oder sogar bis zum Ende der Vertragslaufzeit kannst du deine Lebensversicherung beitragsfrei stellen. Alles, was du bis dahin an Beiträgen gespart hast, bleibt allerdings gebunden und das Einlagekapital, das am Ende ausgezahlt wird, fällt entsprechend geringer aus. Du sparst dir jedoch regelmäßige Zahlungen.

Stunden

Wer beispielsweise (kurzfristig) in die Arbeitslosigkeit rutscht, kann seine Zahlungen aufschieben. Solch eine Stundung gewähren manche Banken für ein halbes oder ganzes Jahr. Ist die Stundung abgelaufen, musst du die Beiträge verzinst nachzahlen.

Beleihen

Eine weitere Alternative ist, deine Lebensversicherung zu beleihen. Einige Banken bieten sogenannte Policendarlehen. Die Lebensversicherung dient dabei als Sicherheit für den Kredit. Der Kreditzins liegt aber meist höher als die durch die Lebensversicherung erzielten Rendite – du solltest also mit Verlusten rechnen.

Vertrag anpassen

Sind dir die Beträge zu hoch, gewährt dir der Versicherer ggf. eine Absenkung der Versicherungssumme oder eine Verkürzung der Laufzeit – woraus sich dann aber jeweils eine niedrigere Versicherungssumme ergibt. Vielleicht nutzt es dir auch, die Zahlweise anzupassen. Manche bevorzugen eher kleinere Monatsraten als größere Jahresbeiträge.

Verkauf

Wenn du vorhast, einen Kredit zu tilgen – etwa, weil du ein Haus baust – dann ist ein Verkauf der Police durchaus sinnvoll, da sie schließlich regelmäßig Geld kostet. Es gibt Firmen auf dem sogenannten Zweitmarkt, die auf den Ankauf von Lebensversicherungen spezialisiert sind und dafür ein paar Prozente springen lassen. Allerdings muss sich die Police für die Ankäufer lohnen: Ein guter Garantiezins, ein hoher Rückkaufswert und eine längere Restlaufzeit sind den Policen-Ankäufern wichtig – sie nehmen also bei weitem nicht alle Lebensversicherungen. Wer ohnehin nur kurzfristig Geld braucht, dem sei geraten: Veräußere die Lebensversicherung nicht voreilig! Oder sieh dir Möglichkeiten an, deine Police mit Rückerwerbsoption zu verkaufen. Die Lebensversicherung kannst du in diesem Fall wieder zurückkaufen und behältst alle Leistungen.

Rückabwickeln

Eine Möglichkeit, die teure Kündigung deiner Lebensversicherung zu umgehen, ist zudem der Versuch einer Rückabwicklung durch einen Widerruf. Der ist in manchen Fällen sogar nach der Kündigung noch möglich. Solltest du (oder ein Versicherungsexperte wie etwa über die Verbraucherzentrale) in den Verträgen Details finden, die nicht den gesetzlichen Anforderungen entsprechen, bekommst du bei einem erfolgreichen Widerruf nicht nur den Rückkaufswert, sondern alle eingezahlten Beiträge zurückbezahlt und somit auch Nutzungszinsen sowie Abschluss- und Verwaltungskosten. Solche Fehler in den Verträgen können falsche Angaben über die Dauer der Widerspruchsfrist sein oder dass die Widerspruchsbelehrung nicht ausreichend hervorgehoben ist.

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