So klappt die Kündigung deiner Unfallversicherung
Tipps & Tricks, wie du aus deinem Vertrag herauskommst!
- Was gibt es bei einer Unfallversicherung zu beachten?
- Die Unfallversicherung kündigen - Die wichtigsten Aspekte
- Die gesetzliche Unfallversicherung kündigen - Diese Schwierigkeiten gibt es
- Die private Unfallversicherung kündigen - Laufzeiten und Fristen beachten
- Alternative zur Kündigung der Unfallversicherung
- Fazit
Was gibt es bei einer Unfallversicherung zu beachten?
Die Unfallversicherung kündigen - Die wichtigsten Aspekte
- Die Kündigungsfrist beträgt in der Regel drei Monate zum Ende der Laufzeit
- Gesetzlich Pflichtversicherte können die Unfallversicherung nicht kündigen
- Sonderkündigungen sind nach Beitragserhöhungen, Schadensregulierungen vom Versicherer oder Ablehnung der Schadensregulierungen möglich
Die gesetzliche Unfallversicherung kündigen - Diese Schwierigkeiten gibt es
Pflichtversicherte können die Unfallversicherung nicht kündigen
Gehörst du zu einer Personengruppe, die vom Gesetz her in der gesetzlichen Unfallversicherung pflichtversichert ist, kannst du die gesetzliche Unfallversicherung nicht kündigen. Nach § 2 SGB VII sind das beispielsweise Angestellte, Landwirte, Studenten, Schüler oder Empfänger von Arbeitslosengeld.
So können Freiberufler und Selbstständige die gesetzliche Unfallversicherung verlassen
Freiberufler und Selbständige, die durch ihren ausgeübten Beruf verpflichtet sind, einer Berufsgenossenschaft beizutreten, sind abhängig von der Branche auch gesetzlich unfallversichert, zahlen die Beiträge aber selbst. Wenn du die Selbständigkeit oder Freiberuflichkeit aufgibst, endet die Pflichtmitgliedschaft in der Berufsgenossenschaft und damit die gesetzliche Unfallversicherung automatisch. Kündigungsfristen gibt es zwar nicht direkt, aber die Einstellung eines Unternehmens oder ein Unternehmerwechsel müssen der Berufsgenossenschaft innerhalb von vier Wochen mitgeteilt werden.
Die private Unfallversicherung kündigen - Laufzeiten und Fristen beachten
Vertragslaufzeiten und Kündigungsfrist bei der ordentlichen Kündigung
Die Kündigungsfrist der Unfallversicherung beträgt, ähnlich wie die Haftpflichtversicherung-Kündigungsfrist, in der Regel drei Monate zum Ende der Laufzeit, die meistens bei einem Jahr bis höchstens drei Jahren liegt. Das Versicherungsjahr beginnt immer mit dem Tag, an dem die Versicherung beginnt, und nicht zwangsläufig wie das Kalenderjahr am 1. Januar.
Beispiel: Du hast zum 1. Februar 2017 einen Vertrag mit einer Laufzeit von einem Jahr abgeschlossen. Eine Kündigung ist frühestens zum 1. Februar 2018 möglich. Das Kündigungsschreiben muss beim Versicherer bis spätestens am 31. Oktober 2017 eingegangen sein.
Die außerordentliche Kündigung
Die außerordentliche Kündigung, auch Sonderkündigung genannt, ist in diesen Fällen möglich:
- wenn der Versicherer einen Schaden reguliert hat
- wenn der Versicherer die Regulierung eines Schadens abgelehnt hat
- wenn der Versicherer die Beiträge ohne Verbesserung der Versicherungsleistungen erhöht hat
Wenn du jedoch eine dynamische Unfallversicherung abgeschlossen hast, bei der sich die Beiträge jährlich nach Vereinbarung erhöhen, ist das Sonderkündigungsrecht bei der jährlichen Beitragserhöhung nicht anwendbar. Die Kündigungsfrist beträgt bei der außerordentlichen Kündigung unabhängig von der Vertragslaufzeit vier Wochen nach vollständiger Schadensregulierung beziehungsweise nach Eingang des Schreibens, das die Beitragserhöhung ankündigt. Im ersten Fall kann die Kündigung sofort wirksam werden, im zweiten Fall greift sie mit Eintritt der Beitragserhöhung.
Beispiel: Der Versicherer hat eine Beitragserhöhung ab 1. Oktober eines Jahres angekündigt. Das Schreiben ist dem Versicherten am 15. Juli zugegangen. Die Kündigung muss beim Versicherer bis zum 12. August eingegangen sein, damit die Kündigung zum 1. Oktober wirksam wird.
Die Unfallversicherung kündigen - Gibt es Geld zurück?
Bei Abschluss der Unfallversicherung hast du mit dem Versicherer eine Versicherungssumme vereinbart, die eigentlich nur im Schadensfall zur Auszahlung kommt. Es gibt aber auch Unfallversicherungen mit einer Beitragsrückgewähr. Häufig handelt es sich hierbei um Kombinationen von klassischen Unfallversicherungen mit Lebensversicherungen. Versicherungsnehmer, die so eine Versicherung abgeschlossen haben, erhalten Geld zurück, wenn sie die kombinierte Unfallversicherung kündigen. Die ausgezahlte Summe entspricht dem vertraglich vereinbarten Rückkaufswert. Ob die Voraussetzungen dafür vorliegen, kannst du deinem individuellen Versicherungsvertrag entnehmen.
Das Kündigungsschreiben
Die Kündigung der privaten Unfallversicherung ist formlos möglich. Aufgrund der besseren Beweisbarkeit ist allerdings die Textform empfehlenswert. Damit der Versicherer dein Schreiben einfach zuordnen kann, sollte es folgende Angaben enthalten:
- deinen Name und deine Anschrift
- die Versicherungs- oder Kundennummer
- den Kündigungstermin
Bei einer außerordentlichen Kündigung solltest du auch den Kündigungsgrund angeben.
Hinweis: Du willst deine private Unfallversicherung kündigen? Nutze eine Vorlage, die du nach Anmeldung bei uns in deinem Account findest. Außerdem erinnern wir dich an die Kündigungsfrist, sodass du die rechtzeitige Kündigung nicht verpasst, und bieten dir einen Versandservice an.
Alternative zur Kündigung der Unfallversicherung
Fazit
Tipp: Lies auch unsere Ratgeber "Berufsunfähigkeitsversicherung kündigen", "Reiserücktrittsversicherung kündigen" und "Haftpflichtversicherung kündigen" und erfahre, welche Punkte du jeweils beachten musst und wie du dir das Kündigen erleichtern kannst.