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Der Verkehrsrechtsschutz

Die sinnvolle Ergänzung zur privaten Rechtsschutz- oder KFZ-Haftpflichtversicherung

Was ist bei Abschluss einer Versicherung mit Verkehrsrechtsschutz zu beachten?

Der Verkehrsrechtsschutz ist eine sinnvolle Ergänzung zu einer KFZ-Haftpflichtversicherung oder einer privaten Rechtsschutzversicherung und kann häufig in Verbindung mit diesen abgeschlossen werden. Im Gegensatz zu einer Mietrechts- oder einer Berufsrechtsschutzversicherung ist der Abschluss einer Verkehrsrechtsschutzversicherung aber auch einzeln möglich. Die Kosten bewegen sich dabei in der Regel in einem einstelligen Betrag monatlich. Eine kombinierte Rechtsschutzversicherung muss jedoch nicht wesentlich teurer sein, als der Verkehrsschutz allein, wie sich im Vergleich auf entsprechenden Websites zeigt. Da damit Risiken in einem größeren Lebensbereich abgedeckt werden, lohnt es sich aber, eine entsprechende Versicherungskombination auszuwählen. Häufig werden folgende Bausteine miteinander kombiniert:

  • Privat- und Verkehrsrechtsschutz
  • Privat-, Berufs- und Verkehrsrechtsschutz
  • Privat-, Berufs-, Verkehrs- sowie Wohnungs- und Grundstücksrechtsschutzversicherung

Grundsätzlich greift die Verkehrsrechtsschutzversicherung im Gegensatz zur KFZ-Haftpflichtversicherung immer dann, wenn die Schuldfrage bei Problemen im Straßenverkehr nicht eindeutig geklärt werden kann. Der Verkehrsrechtsschutz ist daher besonders für Personen ratsam, die viel im Straßenverkehr unterwegs sind, am Carsharing teilnehmen oder ein Fahrzeug beruflich nutzen.

Hinweis: Bei Kündigung einer bestehenden Rechtsschutzversicherung erlischt auch der Verkehrsrechtsschutz, sofern dieser Baustein enthalten war. Willst du mehr über die Kündigung, die Kündigungsfrist oder den Vergleich bei einer Rechtsschutzversicherung erfahren? Dann lies unsere Ratgeber zu diesem Thema.

So findest du ein passende Verkehrsrechtsschutzversicherung

Der Verkehrsrechtsschutz schneidet beispielsweise in einem Test der Stiftung Warentest vom Januar 2016 insgesamt recht gut ab, zumal die Tarife für eine einzeln abgeschlossene Verkehrsrechtsschutzversicherung niedrig sind. Angebote für die Versicherung findest du zum Beispiel auf Vergleichsportalen. Wie bei allen Versicherungsvergleichen solltest du allerdings auf folgende Aspekte besonders achten:

  • Versicherungssumme
  • Selbstbeteiligung
  • Wartezeit
  • Leistungen


Versicherungssumme

Die Versicherungssumme, auch Deckungssumme genannt, ist die maximale Summe, die der Versicherer im Schadensfall übernimmt. Die Höhe der gewählten Versicherungssumme hat Auswirkungen auf die Beitragshöhe. Dennoch solltest du die Summe nicht zu gering halten, da die Kosten bei Streitigkeiten im Verkehrsrechtsschutz sehr hoch liegen können, vor allem wenn Personen verletzt wurden. Empfohlen wird daher eine Mindestversicherungssumme von 500.000 Euro. Es gibt auch Tarife mit einer unbegrenzten Versicherungssumme.


Selbstbeteiligung

Die meisten Versicherer verlangen eine Selbstbeteiligung von 150 bis 300 Euro, die du zunächst selbst zahlen musst, bevor der Versicherungsschutz greift. Einige Versicherungsunternehmen verzichten nach drei schadensfreien Jahren auf die Selbstbeteiligung. Dies kann auch zutreffen, wenn du vor einem Gerichtsverfahren einer Mediation zugestimmt hast und das Problem nicht durch diese gelöst werden konnte. Je geringer du die Selbstbeteiligung wählst, umso höher ist üblicherweise der Versicherungsbeitrag.


Wartezeit

Im Verkehrsrechtsschutz ist in der Regel keine Wartezeit notwendig, sondern du kannst bereits nach Abschluss der Versicherung einen Schaden anmelden oder einen Rechtsanwalt aufsuchen. Es kann allerdings je nach Versicherer sein, dass einige Leistungen trotzdem erst nach einer dreimonatigen Wartezeit gewährt werden. Prüfe dazu die Versicherungsbedingungen möglichst vor Abschluss eines Vertrags.


Leistungen

Die Leistungen der einzelnen Versicherer oder zwischen unterschiedliche Tarifen können sich stark unterscheiden. Je nach deinen individuellen Voraussetzungen solltest du auf folgende Leistungsbausteine achten:

  • weltweiter Schutz, wenn du dich häufig im Ausland aufhältst
  • telefonische Rechtsberatung ohne Selbstbeteiligung
  • freie Rechtsanwaltswahl
  • Kostenübernahme für Mediation

Welche Leistungen bietet der Verkehrsrechtsschutz?

Die Verkehrsrechtsschutzversicherung sichert Personen und Fahrzeuge in vielen Belangen rund um den Straßenverkehr und das Verkehrsrecht ab. Schutz besteht zudem nicht nur für den Fahrer, sondern auch für die Insassen eines Fahrzeugs sowie für Fahrer eines fremden Autos, beispielsweise eines Carsharing- oder Mietwagens. Insbesondere werden folgende Streitfälle durch den Verkehrsrechtsschutz abgedeckt:

  • Kosten für Streitigkeiten nach einem Autokauf mit dem Käufer oder dem Verkäufer
  • Kosten, die durch Unfälle entstanden sind, welche als Fußgänger oder als Fahrradfahrer verursacht wurden
  • Kosten für den eigenen oder den gegnerischen Rechtsanwalt nach einem Verkehrsunfall
  • Übernahme der Kosten bei einem Verfahren gegen Behörden, beispielsweise nach dem Entzug des Führerscheins oder bei fehlerhaften Bußgeldbescheiden
  • Rechtsstreitigkeiten mit einer KFZ-Werkstatt
  • Rechtsstreitigkeiten rund um die Finanzierung eines Fahrzeugs
  • Kostenübernahme für den Rechtsanwalt bei polizeilichen Ermittlungen, beispielsweise wegen fahrlässiger Körperverletzung oder angeblicher Unfallflucht
In der Praxis können noch weit mehr Fälle durch den Verkehrsrechtsschutz abgedeckt sein, die sich unter anderem aus dem individuellen Versicherungsvertrag sowie den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des Versicherers ableiten.

Wann erbringt eine Verkehrsrechtsschutzversicherung keine Leistungen?

Der Verkehrsrechtsschutz ist kein Freifahrschein für falsches Verhalten im Straßenverkehr. Nicht abgedeckt werden daher Schäden und Strafverfahren, die aus vorsätzlich begangenen Straftaten resultieren. Zu diesem gehören beispielsweise das Fahren unter Alkohol und das Fahren bei illegalen Autorennen. Auch Kosten für Verfahren wegen Bußgeldern werden von den Versicherern nur dann übernommen, wenn die Bescheide oder die Messung fehlerhaft waren. Bist du nachweislich zu schnell gefahren, hast du am Steuer das Handy genutzt oder warst du nicht angeschnallt, musst du die Kosten dafür selbst tragen. Des Weiteren springt die Verkehrsrechtsschutzversicherung in allen Fällen nicht ein, die durch die KFZ-Haftpflichtversicherung reguliert werden. Das trifft insbesondere bei Schadensersatzansprüchen Dritter nach einem Verkehrsunfall zu.

Fazit

Der Verkehrsrechtsschutz ist eine gute Ergänzung zur KZF-Haftpflicht- oder zur privaten Rechtsschutzversicherung. Der Abschluss kann entweder einzeln oder als Baustein einer anderen Rechtsschutzversicherung erfolgen. Eine Verkehrsrechtsschutzversicherung kann auch für mehrere Personen und Fahrzeuge abgeschlossen werden.

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