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Den Kredit wechseln

Alles Wissenswerte und Tipps vom Experten

Die Vielfalt bei Ratenkrediten

Wer einen Konsum-, einen Immobilien- oder einen Autokredit aufgenommen hat, wechselt meistens während der Laufzeit nicht die Bank. Der Grund dafür ist häufig die Angst, den Überblick zu verlieren, denn eine immer gleiche Ratenhöhe und konstante Zinsen vermitteln eine gewisse Sicherheit. Da jedoch immer wieder neue Direktbanken oder Kreditvermittler ihre Dienste anbieten und die Zinsen in den letzten Jahren gesunken sind, lohnt es sich, über den Wechsel zu einem günstigeren Ratenkredit nachzudenken. Hiermit ist je nach Ratenhöhe durchaus eine Zinsersparnis im mehrstelligen Bereich möglich.

Diese Vorteile hat ein Kreditwechsel

Wenn du von einem Kredit in einen anderen wechselst, wird dies Umschuldung genannt. Am sinnvollsten ist eine Kreditumschuldung dann, wenn der alte Kreditvertrag noch eine längere Laufzeit hat und durch den Kredit beim neuen Kreditgeber Prozentpunkte gespart werden können. Die Vorteile dabei liegen auf der Hand:

  • du kannst deine monatlichen Belastungen durch kleinere Raten senken,
  • du zahlst weniger Zinsen, weil der Effektivzins des neuen Kredits geringer ausfällt, und sparst damit Geld,
  • falls du alle deine laufenden Kredite bei einem Anbieter bündelst, bekommst du mehr Übersicht über deine Finanzen.

Am meisten sparen kannst du übrigens dann, wenn du einen in Anspruch genommenen Dispokredit mit einem Ratenkredit ablöst, da die Zinsen eines Dispokredits um sehr viel höher liegen. Du solltest bei einem Kreditwechsel allerdings darauf achten, mit dem neuen Vertrag keine Restschuldversicherung abzuschließen. Diese kostet viel Geld und hat sehr viele Ausschlussklauseln, wie Verbraucherschützer warnen. Die Kosten einer Restschuldversicherung werden im Effektivzins bei der Berechnung nicht angegeben, können aber die Kreditsumme sehr stark erhöhen. Auch ist es nicht zuträglich, wenn du mehr Geld leihst, als du für die Ablöse des alten Kredits benötigst, selbst wenn dich der Kreditberater dazu überreden möchte.

Vor dem Wechsel steht der Vergleich

Bevor du deinen alten Kreditvertrag kündigen kannst, musst du einen neuen Kreditgeber eruieren. Am einfachsten geht das über das Internet. Du findest auf vielen Online-Portalen Übersichten über seriöse Kreditinstitute und Banken und kannst dir die neuen Konditionen in einem Kreditvergleichsrechner direkt anzeigen lassen. Es lohnt sich, auf mehreren Portalen Vergleiche anzustellen, da diese oft unterschiedliche Anbieter anzeigen. Auch viele Verbrauchermagazine veröffentlichen regelmäßig Kreditvergleiche und geben Tipps für einen Wechsel. 

Wenn du die Umschuldung lieber direkt mit einem Berater besprechen möchtest, vereinbarst du am besten einen Termin bei deiner Bank oder in verschiedenen Geldinstituten. Auf keinen Fall solltest du dich von den Kreditversprechen windiger Geschäftemacher blenden lassen oder auf Offerten eingehen, die dir von unbekannten Absendern per E-Mail geschickt werden.

Das musst du bei einem Kreditwechsel beachten

Die EU-Richtlinien für Verbraucherkredite legen fest, dass Verträge, die nach dem 11. Juni 2010 geschlossen worden sind, gekündigt werden können, um den bestehenden Kredit bei einem anderen Kreditinstitut umzuschulden. Hierbei musst du keine Kündigungsfristen einhalten, aber unter Umständen an die Bank eine Entschädigung zahlen. Kreditverträge, die bereits vor dem Stichtag im Juni 2010 geschlossen wurden, kannst du ohne Ausgleichszahlung mit einer Frist von drei Monaten während der Dauer der Zinsfestschreibung kündigen. Konkret kommt es hier allerdings auf die Konditionen an, die du bei Vertragsabschluss mit der Bank vereinbart hast. Wenn du einen neuen günstigen Kredit gefunden hast, konfrontierst du am besten deine Bank damit. Unter Umständen werden deine Konditionen verbessert. Ist dies nicht der Fall, kündigst du den Kreditvertrag und schließt einen neuen beim besten Anbieter ab. Mit der neuen Kreditsumme löst du den alten Kredit ab. In der Regel übernehmen das die Banken für ihre Kunden.

Die Kreditwürdigkeit: Wichtige Voraussetzung für einen neuen Kredit

Viele Banken werben um Kreditkunden. Wenn es aber darum geht, tatsächlich einen Kredit zu bekommen, sind häufig einige Hürden zu überwinden. In der Regel wird die Bank prüfen, ob du dir mit deinem verfügbaren Einkommen die monatliche Rate leisten kannst und eine ausreichende Kreditwürdigkeit hast. Deine Bonität kannst du durch eine Bestätigung der Schufa Holding AG nachweisen. Die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist eine Wirtschaftsauskunftei, die unter anderem Auskunft über bestehende Kredit- und Leasingverträge, Konten sowie offene oder beglichene Forderungen erteilt. 

Die Eigenauskunft, auch Bonitätsauskunft genannt, kann gegen Zahlung einer Gebühr schriftlich, telefonisch oder über die Website meineschufa.de bestellt werden. Das Dokument der Schufa gilt als beweiskräftige Auskunft gegenüber Dritten. Die Bank darf bei der Schufa erst dann Auskünfte über dich einholen, wenn du ihr dafür eine schriftliche Einwilligung erteilt hast. Diese wird in der Regel mit jeder Kontoeröffnung oder dem Kreditvertrag verlangt. So eine Anfrage durch Dritte kann allerdings deine Schufa-Daten verschlechtern, da Kreditanfragen gespeichert werden. Viele Kreditgeber bewerten dies bei zukünftigen Abfragen als negatives Kriterium. Besser ist es daher, wenn du die Auskunft selbst besorgst.

Ein Kredit ohne Bonitätsprüfung oder trotz eines negativen Schufa-Eintrags

Es gibt verschiedene Gründe für eine schlechte Bonität. Wenn dir eine Bank auf Grund dessen eine Absage für einen Kredit erteilt hat, stehen dir zwei Optionen zu Wahl, um dennoch ein Darlehen zu erhalten.


Anbieter aus dem Ausland

In Zeitungsinseraten und im Internet werden häufig Kredite ohne die Bonitätsprüfung der Schufa angeboten. Damit sollen Verbraucher angesprochen werden, deren Kreditwunsch aufgrund einer schlechten Bonität oder eines negativen Schufa-Eintrages von einer oder mehreren Banken abgelehnt wurde oder abgelehnt werden würde. In den meisten Fällen handelt es sich bei diesen Anbietern um Kreditinstitute aus dem Ausland, deren Seriosität schwer zu überprüfen ist. Du solltest vor allem stutzig werden, wenn bereits vor dem Zustandekommen des Vertrags Gebühren erhoben oder Vorschüsse verlangt werden. Hinzu kommt, dass die Zinsen bei solchen Krediten meistens sehr hoch sind, sodass sich eine Umschuldung auf diese Weise meist nicht lohnt.


Sofort- oder Barkredite inländischer Geldinstitute

Einige Banken in Deutschland bieten bei kleineren Kreditbeträgen Sofort- oder Barkredite an, bei denen nur eine verkürzte Bonitätsprüfung gefordert wird. Dabei vertraut die Bank darauf, dass der Kreditnehmer das Darlehen wie vertraglich vereinbart zurückzahlt. Die Voraussetzung dafür ist in der Regel allerdings der regelmäßige Gehaltseingang auf ein Girokonto bei der gleichen Bank.

Checkliste für einen Kreditwechsel

  1. Prüfe die Kündigungsfrist des alten Kreditvertrags, die Konditionen und die Restschuld
  2. Hole neue Angebote über Vergleichsportale oder von verschiedenen Kreditgebern für die offene Kreditsumme ein
  3. Vergleiche Angebote
  4. Verhandle mit dem alten Kreditgeber bezüglich der Konditionen
  5. Prüfe den neu gewählten Anbieter auf Seriosität, falls dein derzeitiger Kreditgeber keine Anpassung der Konditionen vornehmen will
  6. Lass dir individuelle Angebote berechnen
  7. Hole eine Eigenauskunft bei der Schufa ein und lege diesem dem neuen Kreditgeber vor
  8. Schließe den neuen Kredit ab
  9. kündige den alten Kredit und löse diesen mit der erhaltenen Summe ab



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